Samstag, 19. Januar 2008

Einleitung

Das Titelbild zeigt zwei große Europäer an einem historischen Tag der Europäischen Integra-tionsgeschichte. Auf der linken Seite des Bildes, sitzend auf einem Sessel befindet sich Jean Monnet, rechts neben ihm steht Robert Schuman vor dem Mikrofon. Schumans erster Satz lautete: „Messieurs, il n’est plus question de vaines paroles, mais d’un acte, d’un acte hardi, d’un acte constructif“. Auf Deutsch bedeutet diese Aussage soviel wie "Meine Herren, es ist nun an der Zeit sich von aussichtslosen Diskussionen zu entfernen um konstruktive und zugleich kühne Taten sprechen zu lassen". Anschließend stellte er Zeile für Zeile den Schu-man-Plan vor. Beide Politiker befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Uhrensaal des Quai d’Orsay, im französischen Außenministerium. Das Foto wurde von Journalisten geschossen, und zwar nicht wie man vermutet am selben Tag der Verordnung – am 9. Mai 1950 – sondern einige Zeit später. Der Grund, warum am Tag der Veröffentlichung keine Fotos gemacht wur-den war, dass Robert Schuman die Konferenz so kurzfristig einberufen hatte, so dass sämtli-che Journalisten und Fotografen nicht mehr rechtzeitig im französischen Außenministerium eintrafen. Die Szene musste daraufhin einige Monate später nachgestellt werden, um der Nachwelt Bilder von diesem historischen Tag ermöglichen zu können. Aufgrund der Dring-lichkeit der Konferenz sowie der Nachstellung der Szene Monate später wird bewusst, wie wichtig dieser Tag im Prozess der Europäischen Einigung war.

Für mich waren diese Tatsachen Motiv genug, um mich näher mit der Gründungsgeschichte der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl bzw. mit der Integrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie im Speziellen mit der Person Robert Schuman auseinander zu setzen. Sicherlich ist noch immer umstritten, wem man eigentlich die Rolle des „Begründers“ zu-schieben soll; war es wirklich Robert Schuman, so wie auch schlussendlich der Name des Planes getauft wurde oder aber doch Jean Monnet, der sich immer ruhig im Hintergrund auf-hielt und für die nötigen Denkprozesse sorgte. Eines ist jedoch im Vorhinein schon gewiss: beide Persönlichkeiten dieser schwierigen Nachkriegs- und mit vielen Debatten und Diskussi-onen überschatteten Zeit stehen für einen Durchbruch in der Einigung Westeuropas.

Der Entscheidungsprozess zu dieser Arbeit war nicht leicht, da man mit den Begriffen „Euro-päische Einheit“ eine Fülle von Informationen bekommt, zu jeder Epoche, zu jeder Zeit. Da aber mein Interesse vor allem in der Zeitgeschichte liegt und ich mich auch schon öfter mit der Europäischen Union beschäftigt habe, fiel mir durch erste Recherchetätigkeiten in der Bibliothek immer wieder der Name Robert Schuman auf. Ich wollte wissen, was es mit die-sem Name auf sich hat, und so entwickelten sich schön langsam die folgenden Seiten.

Fondation Robert Schuman: Web-Projekt, Fondation Robert Schuman (Dir.). http://www.robert-schuman.org/declaration_9mai.php

S3

Einführung in die wissenschaftliche Wissens- und Textproduktion

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auch dieses Teilkapitel kann ich "absegnen"
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es ist wahrscheinlich langweilig, ich muss mich immer...
Schmale - 21. Jan, 20:38
Schmale
die Einleitung klingt jetzt sehr rund, ok!
Schmale - 21. Jan, 20:36

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